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Theoretisch sollen ausländische Direktinvestitionen eine Win-Win-Situation für den Investor und das Empfängerland mit sich bringen. Damit stellen Direktinvestitionen ein wichtiges Instrument der Globalisierung dar, indem sie für eine weitere Verflechtung der Märkte im internationalen Kontext sorgen. Diese Investitionsmethode geht allerdings – wie die meisten Investitionen und Finanzierungen in anderen Ländern – auch immer mit vielseitigen Risiken einher. Länderrisiken, wie die politische und wirtschaftliche Stabilität im Zielland, machen ausländische Direktinvestitionen häufig riskant. Es ist daher in jedem Fall ratsam, sich von landeserfahrenen Experten beraten zu lassen. Individuelle Investitionslösungen für das internationale Geschäft sind eine Grundvoraussetzung für erfolgreiche Direktinvestitionen im Ausland. Vor dem Hintergrund steigender Direktinvestitionen deutscher Investoren im Ausland und ausländischer Investitionen in der BRD, ist eine detaillierte Betrachtung der aktuellen Entwicklungen besonders wichtig.

Funktionsweise und Motive ausländischer Direktinvestitionen

Ausländische Direktinvestitionen (foreign direct investment, FDI) sind Investitionen im Ausland durch einen inländischen Investor. FDIs sind somit eine Form der . Der primäre Unterschied ist, dass bei dieser Form der Auslandsinvestitionen, der Einfluss auf die Geschäftstätigkeit im Ausland im Vordergrund steht. Vor diesem Hintergrund geschieht es nicht selten, dass neben reinen Kapitalbeträgen, auch Wissen und Technologien weitergegeben werden. Es gibt viele Motive für einen Investor, ausländische Direktinvestitionen zu tätigen. Die Erschließung neuer Absatzmärkte, steuerliche Vorteile im Ausland oder geringe Faktorpreise sowie andere Wettbewerbsvorschriften, sind nur die bekanntesten. Der Internationale Währungsfond (IWF) definiert eine als eine Beteilung von mindestens 10% an einem Unternehmen im Ausland. Die Investoren können durch ihre großen Anteile an den Unternehmen Einfluss auf die Geschäftstätigkeiten vor Ort nehmen.

Ausländische Direktinvestitionen deutscher Unternehmen im Ausland

Deutschland profitiert als exportorientierte und globalisierte Nation ganz besonders von ausländischen Direktinvestitionen. Deutsche Investoren haben laut statistischem Bundesamt im Jahr 2017 in etwa 1,1 Billionen Euro im Ausland investiert und haben damit Beteiligungen an über 35.000 Unternehmen außerhalb der eigenen Ländergrenzen. Ausländische Direktinvestitionen sollen sowohl dem Investor, als auch dem Land in dem investiert wird, Vorteile bringen. So ist die deutsche Wirtschaft beispielsweise mitverantwortlich für die Schaffung von etwa 7 Millionen Arbeitsplätzen im Ausland. Befürworter sprechen davon, dass Deutschland durch FDIs im Ausland dabei helfe, höhere Arbeits- und Sozialstandards vor Ort zu etablieren und zu festigen.

Gleichzeitig erschließen sich deutsche Investoren auf diese Weise völlig neue Absatzmärkte. Durch die neu geschaffenen Jobs vor Ort, erhöht sich zusätzlich die Kaufkraft im Land, sodass mehr Produkte abgesetzt werden können. Dadurch stärkt die deutsche Wirtschaft ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit. wie die Deutsche Leasing, bieten passgenaue Lösungen für ausländische Direktinvestitionen und die damit einhergehende Erschließung neuer Absatzmärkte an.

Zusätzlich profitieren Unternehmen, die ins Ausland investieren unter Umständen von steuerlichen- und kostentechnischen Vorteilen. Faktorpreise wie Rohstoffe oder Arbeitskräfte sind im Ausland häufig relativ günstiger. Das gilt vor allem für Entwicklungs- und Schwellenländer. Viele Unternehmen nutzen ausländische Direktinvestitionen daher auch, um einen Teil der Produktion ins Ausland zu verlagern und von den Kosteneinsparungen und eventuellen Skalenerträgen zu profitieren. Im Optimalfall stellen deutsche Direktinvestitionen im Ausland also eine Win-Win-Situation für beide Parteien dar.

Direktinvestitionen ausländischer Unternehmen in Deutschland

Den deutschen Direktinvestitionen stehen Direktinvestitionen ausländischer Investoren in Deutschland gegenüber. Die letzten bekannten Zahlen der Deutschen Bundesbank (2018) belegen einen ausländischen Investitionsbestand von etwa 540 Milliarden Euro in Deutschland. Daraus resultieren in etwa 2,9 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland, die auf ausländische Direktinvestitionen in die Bundesrepublik zurückzuführen sind. Besonders die Investitionen aus China legen in Deutschland deutlich zu. Diese Entwicklung wird kontrovers diskutiert. Kritiker sehen die Zunahme an Einfluss und Kontrolle durch chinesische Investoren in Deutschland als bedenklich. Insgesamt gehen ausländische Direktinvestitionen in Industrieländer weltweit allerdings zurück. Investoren sehen Schwellenmärkte als potenziell interessantere Anlagemöglichkeiten. Die Europäische Union verbucht beispielsweise Einbußen von über 10% in den letzten 20 Jahren.