Digitale Energieportale sind aus der Energiewirtschaft nicht mehr wegzudenken und werden von Unternehmen und Kommunen gleichermaßen genutzt. Sie bieten vielfältige Möglichkeiten zum Gestalten des Energiehaushalts und übernehmen eine wichtige Informations- und Kontrollfunktion. Ob zum Einkauf von Strom und Gas oder zum Verwalten von Verbrauchsdaten, die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig.
Was ist ein Energieportal?
Der Begriff Energieportal ist nicht einheitlich geregelt, weshalb er je nach Kontext unterschiedliche Elemente beinhaltet. Ganz allgemein lässt sich ein Energieportal als Ort beschreiben, an dem verschiedene Informationen und Funktionen zum Thema Energie zusammengefasst werden. Energie steht dabei als Überbegriff für die verschiedenen Energieträger, also zum Beispiel Strom, Gas oder Öl. Kommunen, Städte und Bundesländer veröffentlichen unter dem Begriff Energieportal häufig Daten und News zum Thema Energie in der betreffenden Region. Dazu gehören unter anderem Informationen zum Energiekonzept, zu den Energieerzeugern, dem Anteil der erneuerbaren Energien, dem allgemeinen Verbrauch, der Co²-Bilanz und zu vielem mehr. Auch aktuelle Projekte und geplante Vorhaben zum Thema Klima, Umwelt und Energie werden dort vorgestellt. Das Energieportal dient in diesem Fall hauptsächlich der Versorgung der Bürger mit Informationen und anderen Neuigkeiten.
Steuerungsfunktion in Kommunen
Kommunen nutzen darüber hinaus interne Energieportale, in welche sie die Daten der einzelnen Erzeuger und Verbraucher einpflegen, überwachen und gegebenenfalls steuern. In diesem Fall steht die Kontrollfunktion im Mittelpunkt des Energieportals. Es ist nicht öffentlich zugänglich und dient nur Verwaltungszwecken.
Energieportale in Unternehmen
Unternehmen nutzen Energieportale zum Verwalten und Managen der Energieversorgung. Welche Funktionen das Energieportal umfasst, kommt hier ganz auf die Art des Unternehmens an. Energiehändler nutzen das Portal zum Beispiel, um die verfügbare Energie zu verkaufen und Kundenverträge zu verwalten. Auch Energievermittler greifen auf Energieportale zurück, um Lieferantenlisten einzusehen und den passenden Versorger für einen Kunden zu finden. Diese Energieplattformen beinhalten in der Regel Werkzeuge zum Vertragsabschluss und zur Verwaltung von Kundendaten. Außerdem stellen sie zusätzliche Informationen bereit, wie zum Beispiel die Preisentwicklung eines Energieträgers bei den einzelnen Anbietern. Große Unternehmen, die durch ihre Produktion einen erhöhten Energieverbrauch aufweisen, nutzen ebenfalls Energieplattformen, um die Versorgung mit Strom, Gas, Kohle und Öl zu managen.
Marktplatz für Energie
Auf diesen Portalen können Unternehmen Energie direkt vom Erzeuger einkaufen und somit die Gebühren für Großhändler und Makler sparen. Eine solche Energieplattform beinhaltet einen Marktplatz zum Kauf und Verkauf der verschiedenen Energieträger, Informationen zu den Erzeugern und zur Nachhaltigkeit der Produkte sowie die Preisentwicklung. Firmen erhalten außerdem einen Überblick über ihren Energiemix und können die verschiedenen Verträge auf der Plattform verwalten. Auch die Daten zum eigenen Verbrauch werden auf der Energieplattform übersichtlich dargestellt. Besonders interessant sind Energieportale außerdem für Unternehmen, die auf einen Mix aus gekaufter und selbsterzeugter Energie setzten. So kann Energie aus Wind- und Solaranlagen bei Überproduktion schnell und unkompliziert verkauft und bei Unterproduktion zugekauft werden.
Vorteile eines digitalen Energieportals
Digitale Energieportale werden entweder im Intranet eines Unternehmens oder einer Behörde aufgesetzt, oder sie sind über das Internet erreichbar. Sie haben viele Vorteile gegenüber anderen Formen der Energiebeschaffung und Verwaltung. So können Energieplattformen Informationen aus verschiedenen Quellen bündeln und bei Bedarf automatisch aktualisieren, wie zum Beispiel zu jeder Zeit aktuelle Strompreise und Verbrauchsdaten. Außerdem bieten digitale Lösungen die Möglichkeit, die Stromverbraucher eines Unternehmens oder einer Kommune einzeln aufzuführen und zu analysieren, wie zum Beispiel Produktionsstätten, Bürogebäude und Co. Dadurch wird ein ungewöhnlich hoher Verbrauch schnell erkannt und Einsparpotenziale können realisiert werden. Schnelligkeit ist einer der wesentlichen Vorteile einer unternehmensinternen Energieplattform. ermöglicht rund um die Uhr Zugriff auf aktuelle Daten und somit die Möglichkeit, auf Schwankungen sofort zu reagieren. In die Plattform integrierte Werkzeuge wie Preiswecker und Preisverläufe helfen dabei, die besten Konditionen zu erzielen.