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Der Export gehört für viele deutsche Unternehmen zum Kerngeschäft und ist existenziell wichtig. Im Zeitalter der Globalisierung wird der Exportanteil für die Wirtschaft des „Exportweltmeisters“ voraussichtlich weiter zunehmen. Weitere Länder werden als Abnehmer deutscher Exportgüter hinzukommen oder bedeutsamer werden, etwa die Schwellenländer, die zunehmend Bedarf an Maschinen, Ersatzteilen und vielen weiteren Produkten haben. Doch damit stellt sich für viele Unternehmer die Frage nach der optimalen

Diese umfasst dabei verschiedene Bereiche, denn bei einem Exportgeschäft müssen sowohl die der Herstellung der Güter oder deren Einkauf, aber auch der Transport, die Lagerung oder die Versicherung der Ware abgedeckt sein. Zudem ist die Absicherung eines Kredites bei der Exportfinanzierung besonders wichtig, und dass nicht nur wegen der höheren Risiken durch die Corona-Krise und ihre Folgen. 

Exportfinanzierung durch das staatliche abgesicherte ECA-Modell 

In Deutschland bieten immer mehr Leasinggeber ein Rundumpaket an, um eine Exportfinanzierung abzusichern. ECA steht dabei für eine Export Credit Agency, zu Deutsch Exportkreditagentur, die im Auftrag des Staates tätig wird, um die exportierenden Unternehmen zu schützen und zu unterstützen. In Deutschland übernimmt die Euler Hermes AG diese Funktion und sorgt dafür, dass eine Exportfinanzierung abgewickelt werden kann. Die sieht dann beispielsweise wie folgt aus: sorgen zusammen mit Spezialbanken wie der AKA (Ausfuhr-Kreditgesellschaft) für die Finanzierung und zahlen die benötigte Summe an den Exporteur. Euler Hermes garantiert die Deckung und ermöglicht dadurch die Ausfuhr. Grundlage für all dies ist ein bestehender Liefervertrag zwischen dem Exporteur und dem Importeur. Der schließt wiederum einen Kreditvertrag mit dem Finanzierer ab und zahlt die Summe direkt an ihn zurück. Die Auszahlung an den Exporteur erfolgt, sobald dieser erbrachte Leistungen – in der Regel die Lieferung – dokumentieren kann. 

ECA ursprünglich für Schwellenländer 

Traditionell war das ECA-Modell für die Exportfinanzierung vor allem für Exporte in Schwellenländer oder Entwicklungsländer vorgesehen. Es kann angesichts steigender Risiken etwa durch die Folgen der Corona-Pandemie aber auch von Mittelständlern für Lieferungen in andere europäische Länder genutzt werden. So werden die Möglichkeiten der Exportfinanzierung in schwierigen Zeiten flexibler und zugleich sicherer. Das gilt auch für die verschiedenen Optionen der Deckung durch die Euler Hermes AG. So gibt es für kleinere Betriebe mit standardisierten Exportgeschäften und kurzfristigen Zahlungszielen etwa die „Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung-light“. 

Bankenkredite und der Lagerbestand als Sicherheit 

Natürlich ist es auch möglich, eine Exportfinanzierung durch einen herkömmlichen Bankenkredit sicherzustellen. Zudem übernehmen auch spezialisierte private Versicherer die Ausfallrisiken bei Exportgeschäften. Dies gilt insbesondere bei Exportfinanzierungen, die etwa Lieferungen in EU-Staaten oder die USA betreffen. Für manche Firmen ist es möglich, den eigenen Lagerbestand als Sicherheit zu verwenden, um eine günstige Exportfinanzierung zu erhalten. Auch der Einkauf für einen Exportauftrag lässt sich gesondert finanzieren. Doch generell gilt: Viele private Banken scheuen das – reale und vermeintliche – Risiko, das Ausfuhren in andere Länder betrifft.  

Exportfinanzierung als Kreislauf zwischen Exporteur, Importeur und Banken 

Daher haben sich viele weitere Geschäftsmodelle entwickelt, die dem hier skizzierten ECA-Ablauf bei der Exportfinanzierung ähneln. Zu den bekanntesten zählt etwa die Forfaitierung. Dabei muss der Importeur für ein Liefergeschäft eine bestimmte Sicherheit hinterlegen. Der Exporteur gibt diese Sicherheit samt der Forderung für die Lieferung an eine Bank weiter, die somit das Ausfallrisiko übernimmt. Die Bank verdient dann an den Zinsen, die der Importeur zahlt. All diese Modelle, zu denen auch das Factoring oder der Negationskredit zählen, ähneln dabei einem Kreislauf, der im Zusammenspiel aller Beteiligter eine größtmögliche Geschäftssicherheit garantieren soll. Wie man seine eigene Exportfinanzierung am besten konstruiert, bleibt dabei immer eine Frage des individuellen Geschäftsmodells.