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Im -Bereich gewinnt die ausländischer Investitionen und die zunehmend an Bedeutung. Beides ist jedoch auch an Bedingungen gebunden, sodass die Wahl der richtigen Finanzierung, nicht zuletzt in Zeiten von Niedrigzinsen, oftmals den Unterschied macht. Aktuelle Entwicklungen auf den internationalen Märkten sowie politische Auseinandersetzungen sorgen derzeit für zusätzliche Herausforderungen bei Auslandsgeschäften. Die Zusammenarbeit mit Experten und eine optimale Vorbereitung sind deshalb so wichtig wie nie.

Rückgang bei Aufträgen in der Exportfinanzierung

Die deutsche Exportwirtschaft steigt zwar trotz zusätzlichen bürokratischen Aufwands an. Gleichzeitig scheinen die Hürden bei der Exportfinanzierung immer größer zu werden. Das betont auch Julia Callies vom Bundesverband der Deutschen Industrie. So wäre ein immer selektiveres Vorgehen der Banken in der Exportfinanzierung zu beobachten, betont Callies. Das ist primär bei Exportaufträgen von 0,5 bis fünf Millionen Euro der Fall. Besonders in Entwicklungs- und Schwellenländern werden Exporte häufig nur in Kombination mit einem Finanzierungsangebot angenommen. Das ist für deutsche Unternehmen ein Risiko, da asiatische Länder häufig wesentlich günstigere Finanzierungen anbieten.

Die Exportfinanzierung scheint dabei immer mehr zu einem Geschäft zu werden, bei dem nur wenige Banken vertreten sind. Mehrere deutsche Banken haben sich bereits aus dem Geschäftsbereich zurückgezogen oder die Budgets für Exportfinanzierungen stark gekürzt. Gleichzeitig zeigt sich ein anderer Trend am Markt. Während große Banken, wie die Deutsche Bank, ihre Exportfinanzierung erweitern möchten, interessieren sich auch viele europäische Banken für den deutschen Markt. Das ist für die Exporteure grundsätzlich positiv. Doch auch hier zeigt sich: Kleine Exportfinanzierungen in der Höhe von 250.000 bis fünf Millionen Euro sind für die Banken grundsätzlich nicht von Interesse.

Finanzierungsmöglichkeiten im Small Ticket-Bereich

Einen offensichtlichen Engpass gibt es trotz ausländischer Mitbewerber am deutschen Exportfinanzierungsmarkt dennoch. Denn Stand-Alone-Darlehen gibt es erst ab einer Höhe von fünf Millionen Euro. Darunter sind Finanzierungen nur möglich, wenn es bereits Rahmenverträge mit den Importeuren gibt. Kann der Kredit über eine Korrespondenzbank im Ausland eingerichtet werden, ist auch eine Exportfinanzierung möglich. Für die Banken ist der Profit bei kleinen Exporten unter fünf Millionen Euro entsprechend geringer, wohingegen der Aufwand für die Bonitätsprüfung des Unternehmens vergleichbar ist.

Besonders der Maschinenbau leidet unter dem Mangel an Small Ticket-Krediten. Einzelne Produkte sind häufig günstig, die Abnehmer kommen immer öfter aus Entwicklungs- oder Schwellenländern. Die Chemie- und Automobilindustrie haben aufgrund größerer Exporte und geringer Ausfallquoten hingegen weit weniger Probleme.

Spezialisten für internationales Geschäft

Neben der Hausbank oder anderen Geldinstituten, die meist ein sehr breites Angebotsportfolio offerieren, haben sich verschiedene Finanzanbieter etabliert, die sich auf Investment- und Exportfinanzierung im und ins Ausland spezialisiert haben. So können beispielsweise Leasinggesellschaften ein alternativer Ansprechpartner sein, die über umfangreiche Kompetenzen in verschiedenen Zielmärkten verfügen. Gerade hier gilt es, genau auf die Details zu achten, die sich in den einzelnen Ländern stark unterscheiden können. Intensive Planung und Organisation ist deshalb unumgänglich. Auf speziellen Beratungsveranstaltungen ist es möglich, sich im Vorfeld über steuerliche und rechtliche Aspekte detailliert zu informieren. Die German Desk Wochen sind ein solches Angebot, wo interessierte Investoren, produzierende Unternehmen und Händler mehr über die einzelnen Zielländer erfahren können.

Statt eines typischen Bankkredites kann die Exportfinanzierung des Auslandsgeschäfts auch durch passende Leasingverträge finanziert werden. Neben typischen Objekten wie Fahrzeugen gibt es dabei noch weitere Bereiche, die in Kooperation mit einem Leasingpartner abgedeckt werden können:

  • Immobilien (auch im Ausland)
  • IT- und Kommunikationssysteme (Hard- und Software)
  • Maschinen
  • Energiesysteme

Wird das als Finanzierungsinstrument genutzt, müssen vor allem bei der Vertragsgestaltung die Besonderheiten beachtet werden – erst recht, wenn dabei ausländische Märkte im Spiel sind oder als Leasingpartner Objektgesellschaften auftauchen, deren Sitz an Offshore-Finanzplätzen liegt.

Exportfinanzierung – Für schnelle Liquidität bei Exportgeschäften

Wurde ein Risikoabsicherungsinstrument implementiert, ist der Verkauf der Exportforderung an eine Bank eine Option. Besteht die Risikoabsicherung durch eine staatliche oder private Exportkreditversicherung, lässt sich die Exportforderung verhältnismäßig unkompliziert verkaufen. Auch in diesem Bereich können Leasinggesellschaften individuelle Lösungen bereitstellen, sowohl wenn es um die Erschließung neuer Absatzmärkte geht, als auch beim Ausbau bereits bestehender Exportgeschäfte.

Die Vorteile für den Exporteur sind offensichtlich. Mit der kommt der Exporteur in den Genuss mehrerer Vorteile. Das ist zum einen die Bilanzentlastung, die mit einer Minimierung des Risikos einhergeht und zum anderen, dass mit dem Verkauf von Exportforderungen sofort Liquidität vorhanden ist. Der Verkauf einer Exportforderung schafft demnach Kapital, welches in neue Projekte fließen kann.

Protektionismus – Eine Gefahr für die Exportfinanzierung

Historisch niedrige Zinsen scheinen die Exportfinanzierung aufblühen zu lassen. Gleichzeitig erstarkt aber auch der Protektionismus wieder, der sich für eine starke deutsche Exportwirtschaft absolut kontraproduktiv auswirken würde. Das ist zum Beispiel bei den von den USA eingeleiteten Iran-Sanktionen deutlich zu sehen. Durch die kürzlich gegründete Zweckgesellschaft INSTEX, ein sogenanntes Special Purpose Vehicle, gelingt es deutschen, französischen und britischen Firmen nun wieder, Waren und Services in den Iran zu exportieren. Doch der Staat am Persischen Golf ist nicht die einzige Nation, die von Sanktionen und Protektionismus betroffen ist. Denn angesichts der Sanktionen für den Iran befürchten Experten neue Verschärfungen für deutsche Unternehmen, die in Russland tätig sind.

Nicht nur große Konzerne profitieren derzeit von der Exportfinanzierung in Deutschland. Tatsächlich setzt eine Vielzahl kleiner und mittelständischer Unternehmen auf Kredite bei ausländischen Geschäftsaktivitäten. Ungefähr 90 Prozent aller Exporte deutscher Firmen werden von Banken begleitet, behaupten Experten. Das macht deutlich, wie wichtig die Exportfinanzierung für die deutsche Gesamtwirtschaft ist. Nicht zuletzt haben die neuen Richtlinien zur Bekämpfung der Geldwäsche auf die Exportwirtschaft einen signifikanten Einfluss. Der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Christian Ossig, betont, dass die Exportfinanzierung unter starkem Druck stünde. Zwar wären die Anforderungen in weiten Teilen berechtigt, gleichzeitig betont Ossig aber, dass der Kostendruck und die Komplexität enorm wären.