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Viele bekannte Hersteller bieten seit einigen Jahren spiegellose Systemkameras an, die inzwischen eine vollwertige Alternative zu den bekannten Spiegelreflexkameras darstellen und aufgrund des fehlenden Spiegels kleiner, leichter, leiser und schneller sind. Doch wie ist eine spiegellose Systemkamera überhaupt aufgebaut und wie läuft deren Herstellungsprozess ab? Diese Fragen rund um die Entwicklung der spiegellosen Systemkameras werden in diesem Beitrag erläutert. 

Wie wird eine spiegellose Systemkamera hergestellt? 

Wie bei den meisten technischen Bauteilen werden auch für die Herstellung einer spiegellosen Systemkamera zuerst alle Komponenten auf der Grundlage der Anforderungen an Optik, Physik, Mechanismen und Benutzeroberfläche entworfen. Für die Einzelteile werden zudem technische Zeichnungen und Stücklisten angefertigt sowie die passenden Montageverfahren festgelegt. Folgende Komponenten sind dabei für die spiegellose Systemkamera relevant: 

Das Kameragehäuse besteht aus einer Polycarbonatmischung, die sehr haltbar, leicht, stoßfest und tolerant gegenüber Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen ist. Das Material wird mit geringen Toleranzen geformt. Dies liegt daran, dass das Innere der Kamera genau hineinpassen muss. Zudem fungiert das Gehäuse als Schutz der mechanischen und elektronischen Teile bei Stößen und Erschütterungen. Da der Aufbau einer spiegellosen Systemkamera im Gegensatz zur Spiegelreflexkamera auf einen Spiegelmechanismus verzichtet, trifft das einfallende Licht durch das Objektiv direkt auf den Bildsensor. Dementsprechend entsteht das digitale Bild auf dem Sensor. Das Wechselobjektiv ist eines der wichtigsten Bauteile an der Kamera und meist auch die teuerste Komponente. Darüber hinaus sorgen die Bedienelemente für die Steuerung der Blende, Belichtung, Verschlusszeit und Einstellung der ISO-Werte. Die spiegellose Systemkamera besitzt je nach Preisklasse eine Anordnung der Bedienelemente entweder in den Menüs oder in einer Standardanordnung von Tasten und Einstellrädern.  

Blitz optional, leistungsstarker Prozessor bei spiegellosen Systemkameras jedoch essenziell 

Auch ein im Gegensatz zur Spiegelreflexkamera kleinerer und kompakterer Akku ist charakteristisch für eine spiegellose Kamera. Nicht jede spiegellose Systemkamera wird mit einem eingebauten Blitz geliefert. Jedoch bieten die meisten Hersteller eine Option für externe Blitze an. Die spiegellose Systemkamera verfügt auch über einen Bildprozessor, der als ein Chip bestimmt, wie schnell eine spiegellose Systemkamera die vom Sensor aufgenommenen Lichtdaten verarbeiten kann. Je leistungsstärker der Prozessor ist, desto schneller kann auch die spiegellose Systemkamera auslösen. Aufgrund des fehlenden Spiegels im Gegensatz zur Spiegelreflexkamera muss die Bildkomposition, also das Anzeigen des Live-Bildes, über einen LCD-Bildschirm erfolgen.  

Auf Basis der technischen Zeichnungen und Stücklisten werden die erforderlichen Bauteile eingekauft. Im Anschluss werden die Komponenten innerhalb bestimmter Toleranzen gefertigt. Mithilfe der Montageanleitungen werden diese dann in der erforderlichen Reihenfolge zusammengesetzt sowie mit Schrauben und Klebstoffen aneinander befestigt. Grundsätzlich werden für eine spiegellose Systemkamera dieselben Materialien wie bei anderen Kameras verwendet, Kunststoffe und Metalle. Nach der Fertigung wird die montierte spiegellose Systemkamera einigen Funktions- und Qualitätskontrolltests unterzogen. Sobald die erforderliche Qualität geprüft wurde, kann die fertige Kamera verpackt und von der Produktion an das Lager geschickt werden, von wo sie weiter an die Händler und Einzelhandelsgeschäfte versandt wird. 

Die Entwicklung der Kameras über die Jahre hinweg 

Die ersten tragbaren Kameras waren Kästen mit Linsen auf der Vorderseite sowie Blenden und Platten auf der Rückseite. Die Platten waren flach und mit lichtempfindlichem Material beschichtet. Wenn die Abdeckung über dem Objektiv entfernt wurde, drang das Licht in den Kasten ein und wurde von der Linse auf der hinteren Platte fokussiert. Die Plattenfotografie wurde weiter verfeinert und das Objektiv verbessert, um eine variable Blende zur Steuerung der Belichtung zu ermöglichen. Außerdem wurde die Kamera durch den Einbau eines Verschlusses modifiziert. Schließlich wurde die mobiler und kompakter. Auch die Entwicklung und Perfektionierung von Blitzgeräten und hochwertigen Objektiven sowie die Erfindung der Polaroid- und Schnappschuss-Kameras revolutionierte die Fotografie.  

Die Kleinformatkamera für Privatanwender 

Wenig später, in den 70er Jahren kam die Kleinformatkamera als kleine und handliche Alternative auf den Markt. Folglich waren keine großen Kameras mit Stativen mehr erforderlich, sondern es konnten problemlos Schnappschüsse und Fotos von der Umgebung gemacht werden. Anfang der 2000er Jahre folgte die Entwicklung verschiedener Kameratypen, wie die spiegellose Systemkamera oder die Spiegelreflexkamera, welche die Privat- und Profifotografie auf ein neues Niveau brachten. Wie die Zukunft der Kameras aussehen könnte, ist allerdings ungewiss. Längerfristig lässt sich jedoch davon ausgehen, dass neue Technologien auch von Kameraherstellern in Betracht gezogen werden, um neue Modelle zu entwickeln, oder bestehende zu erweitern.