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Sale and Lease Back ist für Unternehmen ein gute Möglichkeit, um sich kurzfristig Kapital zu verschaffen. In den letzten Jahren ist diese Form der bei kleinen und mittelständischen Betrieben sehr beliebt geworden. Doch wie funktioniert es und wo liegen die Vorteile des Sale and Lease Backs für Unternehmen?

Was ist Sale and Lease Back?

Unter Sale and Lease Back ist eine Finanzierungsform zu verstehen, bei der eine Leasinggesellschaft gebundenes Kapital in Form von IT-Geräten, Maschinen, Produktionsanlagen, Immobilien, Fahrzeugen oder ähnlichem von einem Unternehmen kauft. Hierbei spielt es keine Rolle, ob diese Leasingobjekte neuwertig oder gebraucht sind. Auf alle Fälle sollte es sich aber um Objekte handeln, die von der Leasinggesellschaft weiterverkauft werden können. Um diese Güter aber weiterhin nutzen zu können, least das Unternehmen diese wieder im gleichen Atemzug von der Leasinggesellschaft zurück. Dafür werden zuvor Leasingraten zu einem fixen Zinssatz zwischen Leasinggeber und Leasingnehmer vereinbart. In der Praxis liegt der Zinssatz zwischen sieben bis 14 Prozent. Die Frage nach der Bonität des Leasingnehmers ist beim Sale and Lease Back zweitrangig. Der Erlös aus dem Verkauf steht dem Leasingnehmer direkt zur freien Verfügung. Er kann diesen somit auch ohne Einschränkung für Investitionen in den operativen Geschäftsablauf verwenden.

Was passiert nach Ablauf des Leasingzeitraums?

Bei Bedarf können die geleasten Güter nach Ablauf der Leasingdauer von der Leasinggesellschaft zurückgekauft werden. Der Rückkaufpreis der Objekte hängt von der Höhe des Zinssatzes und der Leasingrate sowie von der über die AfA-Tabelle errechneten Abnutzung ab. Ist die Leasingrate höher angesetzt, dann wird auch der Preis für den Rückkauf niedriger. Auch die Art des Leasingobjektes spielt eine wichtige Rolle. Beispielsweise hat ein PC einen deutlich niedrigeren Rückkaufpreis als ein Fahrzeug.

Zudem stellt sich die Frage, ob der Leasingnehmer die geleasten Güter überhaupt zurückkaufen möchte. Grundsätzlich muss der Rückkaufspreis aber mindestens in der Höhe des AfA-Restwertes liegen. Wird der Leasingvertrag aber verlängert, dann muss bei einem Sale and Lease Back die Leasingrate so hoch sein, dass damit der Wertverlust abgedeckt werden kann.

Die Laufzeit liegt je nach Leasingobjekt gemäß der AfA-Tabelle zwischen 40 und 90 Prozent.

Sale and Lease Back: Bilanzierung

Die Sale and Lease Back Bilanzierung obliegt dem Leasinggeber, der den geleasten Gegenstand aktivieren und gemäß der Afa-Tabelle einer Abschreibung zuführen muss. Die während der Laufzeit eingenommenen Leasingraten werden vom Leasinggeber als Betriebseinnahmen verbucht. Eine Bilanzierung wird vom Leasingnehmer nicht wahrgenommen. Hingegen kann er die Leasingraten als Betriebsausgaben absetzen, sollte er nach dem deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) bilanzieren. Wenn der Leasingnehmer nach dem International Financial Reporting Stanrdard (IFRS) bilanziert, hat er einige Sonderregelungen zu beachten. Dass eine Bilanzierung durch den Leasingnehmer erfolgt, kommt in der Praxis äußerst selten vor.

Vor- und Nachteile dieser Finanzierungsform

Ein wesentlicher Vorteil für den Leasingnehmer liegt in der erhöhten Liquidität, die durch ein Sale and Lease Back entsteht. Zudem erhöht sich das Eigenkapitel des Unternehmens. Da der aus der Produktion entstandene Erlös die Leasingraten meistens abdeckt, fallen auch diese nicht ins Gewicht. Mit dem erhöhten ist es nun möglich, in andere Vorhaben zu investieren und diese umzusetzen. Zusätzlich können auch bislang nicht bezahlte Rechnungen beglichen werden.

Die steuerlichen Vorteile liegen darin, dass die Umsatzsteuer für die Leasingrate in der Vorsteuer bzw. die Nettorate als Betriebsausgabe geltend gemacht werden kann. Im Gegensatz zu einem klassischen Kredit schmälern die Raten hier den Gewinn des Unternehmens. Raten für einen Kredit können hingegen nicht als betriebliche Ausgaben gesehen werden.

Sale and Lease Back ist auch in solchen Fällen möglich, wenn der Leasingnehmer keine oder nur sehr geringe Sicherheiten bieten kann. Somit ist diese Finanzierung eine gute Alternative für Unternehmen, die bereits vor wirtschaftlichen Herausforderungen stehen.

Bei einem Sale and Lease Back besteht für den Leasingnehmer zudem auch nur ein geringes Risiko. Im Gegensatz zu einem Bankkredit, der die Quote an immens erhöht, liegt der Fokus nämlich auf den sogenannten stillen Reserven.

Die Nachteile liegen darin, dass diese Verträge mit fixen Laufzeiten abgeschlossen werden. Daher kann der Leasingnehmer nicht zu einem früheren Zeitpunkt aussteigen, beispielsweise dann, wenn der Leasinggegenstand plötzlich nicht mehr benötigt wird. Können die Leasingraten nicht mehr bedient werden, dann muss der Leasingnehmer mit einer Veräußerung der geleasten Gegenstände durch den Leasinggeber rechnen.